Marbella – Die Stadt der Schönen und Reichen

Marbella – Die Stadt der Schönen und Reichen?

Marbella ist schön, keine Frage. Andere andalusische Städte aber sind auch schön. Toll ist die lange Strandpromenade in Marbella. Man kann dort flanieren ohne sich durch Läden mit vorgelagertem Produktsortiment schlängeln zu müssen und ohne in Restaurants gelockt zu werden. Das gefällt mir. Und schöne Menschen gibt es dort. Aber anderswo auch. Und Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Schönheit ist manchmal nur der äußere Schein. Und zumindest darauf achtet man in Marbella.

Ich beobachte eine Szene in einem Cafe in Strandnähe. Zwei junge Männer setzten sich an einen Tisch und bestellen etwas. Sie sprechen spanisch. Ich verstehe kein Wort. Einer der beiden konkretisiert seine Bestellung nach wenigen Minuten um ein paar Minuten später wiederum etwas hinzuzufügen. Anschließend noch einmal. Was der wohl bestellt hat, frage ich mich. Beide Männer – um die 30 – sehen adrett aber nicht übermäßig gestylt aus. Ich warte gespannt. Es wird ein Kaffee und ein Fruchtsaftgetränk serviert. Das war es. Es war wohl sehr schwierig den gewünschten Fruchtsaftmix zusammen zu stellen. Oder war es nur Show? Erfahren werde ich das nie. Ich habe meinen Kaffee und Kuchen mit einem Satz bestellt. Nichtmal auf spanisch.

Zum östlichen Ende des Strands von Marbella bin ich schon vor meinem Café-Besuch spaziert. Das westliche Ende steht nun an. Irgendwann hört der geteerte Weg auf und ich gehe noch einige Schritte, bis ich endlich umkehre. Auf meinem Weg habe ich weitere viele schöne Menschen gesehen. Ob reich, kann ich leider nicht beurteilen. Deren Erscheinung aber lässt keinen finanziellen Notstand vermuten. Ich frage mich, ob der Wert dessen, was diese jungen Menschen erleben oder wie sie ihren Tag verbringen können, wirklich von ihnen erkannt wird.