Verona

10 Tage vor Beginn der Festspiele

Mit dem Zug nach Verona

Wir sind für zwei Wochen in Peschiera. Von dort nach Verona ist es nur noch ein Katzensprung. Wir entschließen uns mit dem Zug zu fahren. Eine Station, Fahrtzeit 15 Minuten und 3,70€ pro Person und Strecke. Entspannt kommen wir da an, wo es bald vor opernbegeisterten Gästen wimmeln wird, Verona Porta Nuova. Der Regionalzug (RB) von fährt einmal pro Stunde von Milano nach Verona. Er ähnelt einer S-Bahn in Deutschland. Ein freundlicher Bahnmitarbeiter weist und darauf hin, das Ticket am Bahnsteig zu entstempeln. Die Arena von Verona erreichen wir nach 15 Minuten zu Fuß und checken gleich zu einer Besichtigungstour ein. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Eröffnung der Opern-Festspiele. Teile der Arena sind daher gesperrt. Dafür ist der Eintrittspreis um 25% reduziert.

Cäsar lässt grüßen

Dean ist happy. Die Arena bietet ihm wieder mal Gelegenheit den in ihm verborgenen Cäsar erscheinen zu lassen. Ich bin auch happy. Die Arena ist eindrucksvoll und erinnert an das Colosseum in Rom. Mit einer unglaublichen Akkustik. Wir hören zwar nur die Arbeiter, die mit dem Bühnenaufbau der bevorstehenden Saison beschäftigt sind, können wir uns gut vorstellen, wie atemberaubend der Klang einer Opernaufführung sein muss.

Julia ohne Romeo

Bei bestem Sommerwetter um die 34 Grad schlendern wir weiter zur Casa di Giulietta, dem Haus mit dem berühmtesten Balkon der Weltliteratur. Davor steht eine Bronzestatue der jungen Julia Capuleti. Der Besucherandrang ist heute eher mäßig. Dennoch drängen sich die Touristen im Innenhof und wir entschliessen uns auf eine Innenbesichtigung zu verzichten. Auch die Tomba di Giulietta – ihre Grabstelle – besuchen wir heute nicht.

Piazza Bra

Stattdessen geniessen wir das sommerliche Treiben in den Gassen der Altstadt von Verona. Vor unserer Rückfahrt gönnen wir uns einen Espresso und etwas Gebäck. Wir entscheiden uns für das Caffé Liston 12. Es befindet sich direkt an der Piazza Bra und man hat einen herrlichen Blick auf die Arena. Sehr freundlich werden wir empfangen und fühlen uns sofort wohl. Ein sehr professioneller Service bestätigt unseren ersten Eindruck. Berücksichtigt man die exponierte Lage, sind die Preise wirklich fair.

Nach 15 Minuten Fußweg setzen wir uns in den schon wartenden Zug nach Milano am Bahnsteig 1. Unsere Rückfahrkarten haben wir am Bahnsteig entspempelt.

Kleinkriminalität live

Italien ist seit jeher berühmt für seine Taschendiebstähle. Wir sind vorbereitet und tragen unsere Wertgegenstände – sofern wir sie überhaupt dabei haben – gut verstaut in einer verschlossenen Hosentasche. Als wir durch die Gassen nahe der Arena schlendern, hören wir ein lautes „Hey“. Und es rennt ein junger, sportlicher Mann mit einem Grinsen im Gesicht in etwa 50 Meter Entfernung an uns vorbei. Ich schaue in die Richtung woher er kam. Dort sehe ich zwei Taschen auf der Straße liegen, die ein anderer junger Mann für seine Begleiterin – sie befand sich etwa 100 Meter hinter ihm – aufhebt. Leider wird mir erst in dem Moment klar, dass soeben – fast vor unseren Augen – ein versuchter Taschendiebstahl stattgefunden hat. Zum Glück ging er glimpflich aus. Der Taschendieb ließ seine Beute auf der Flucht einfach fallen.

Dean

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